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Warum glimmen LEDs manchmal auch im ausgeschalten Zustand?

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„Wie ist das möglich…?“,

so der Anruf eines Kunden. Er betreibt LEDs und diese glimmen auch nach Unterbrechung des Stromkreises.

Ja das nachglimmen von LEDs kann vorkommen. Wobei man unterscheiden muss, ob diese nur nachleuchten oder dauernd glimmen.

Die LED leuchtet kurzzeitig nach

Ähnlich dem Verhalten einer leistungsstarken Halogenlampe, wo der Glühdraht nachleuchtet, ist dieser Effekt auch manchmal bei LEDs zu beobachten.


Das nachglimmen von LEDs kann mehrere Ursachen haben:

  • Die Konvertierungsschicht in der LED leuchtet nach.
    Damit ist die gelbe Schicht, welche bei den LEDs zu sehen ist, gemeint. Die Nachleuchtdauer kann von wenigen Sekunden bis Minuten andauern.
  • Restenergie, welche noch in Elektrolytkondensatoren des Vorschaltgerätes gespeichert ist.
    Bis zur vollständigen Entladung können diese noch Strom liefern.
    Diese sogenannten Elkos werden häufig eingesetzt um Stromschwankungen auszugleichen. So wird ein Lichtflickern vermieden.

Die LEDs glimmen nach Abschaltung dauernd

Hierfür gibt es viel Ursachen, die in der Verwendung der ausgewählten Komponenten, der Leitungsführung und Konzeptionierung liegen kann.

Fallbeispiel 1: LED-Spots mit Konstantstrombetrieb und externem LED-Treiber

Gerne werden Deckeneinbauspots mit serieller Verkabelung an einem zentralen LED-Treiber betrieben. Viele Hersteller empfehlen hierbei aus EMV-technischen Gründen eine gewisse Länge nicht zu überschreiten. Dies damit lange Leitungen bei z.b. höherer PWM-Frequenz keine störenden Signale über die „Antennen“ ausstrahlen.
Umgekehrt wirken lange Leitungen auch als Empfangsantennen und in diesen können über andere elektromagnetische Felder (z.B. Stromnetz) Ströme induziert werden.
Diese geringen Ströme fliessen dann auch im ausgeschaltenen Zustand und verusachen das Glimmen.

Abhilfe:
Ableitwiderstände/-Kondensatoren, Abschirmung, alternative Leitungsführung.

Fallbeispiel 2: Dimmbarer LED-Treiber mit Betrieb über einen Phasendimmer

Zum Dimmen wurden in Vergangenheit gerne sog. Phasenan/bzw. -Abschnittsdimmer verwendet. Diese verformen den Sinus der Netzspannung 230V so, dass nicht mehr die volle Leistung übertragen wird. Je nach Ausführung sind diese dafür verwendeten Bauteile nur begrenzt in der Lage den Stromkreis vollständig zu unterbrechen. Das bedeutet es fließt ein kleiner Reststrom weiter zum LED-Betriebsgerät. Die LEDs glimmen.
Häufig zu beobachten beim kleinen LED-Leistungssystem z.B. 10W an einem Dimmer für auch höhere Leistungen.

Abhilfe:
Austausch des Dimmers, zusätzliche Abschaltung über Relais oder eigenem Lichtschalter

Fallbeispiel 3: LED-Treiber wird über Lichtschalter mit Orientierungslicht betrieben

Dies ist hilfreich um bei Dunkelheit den LIchtschalter besser finden zu können.
Dabei wird eine Glimmlampe in Reihe geschalten, so das dann im ausgeschaltenen Zustand ein kleiner Kriechstrom fließen kann mit der gleichen Auswirkung wie im Fallbeispiel 2:

Abhilfe:
Austausch des Schalters mit Null-Leiter Schaltung für Orientierungslicht, Verzicht auf das Orientierungslicht durch Entfernen des Glimmlämpchens.

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